Mehr Transparenz übers Impfen, Impfungen und Impfschäden vk 128

 

Die Kritik an der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs reisst nicht ab. Jetzt reichte der Verein Ärzte für individuelle Impfentscheidung  einen Leserbrief an das Deutsche Ärzteblatt ein:

Kritik an der HPV-Impfpromotion im deutschen Ärzteblatt

Im "Deutschen Ärzteblatt" erschien jüngst ein Artikel zur HPV-Impfung (http://www.aerzteblatt.de), dessen unzweideutige Tendenz sich schon daraus erklärt, dass einer der Hauptautoren nach eigenen Angaben Vergütungen aus den Impfstoffverkäufen der HPV-Impfstoffhersteller erhält.

Der Artikel zur HPV-Impfung enthält nichts, was nicht schon aus den siegessicheren Verlautbarungen der Impfstoffhersteller bekannt wäre. Die Autoren gehen von einer 70%igen Effektivität der HPV-Impfstoffe aus und betonen mehrmals suggestiv die „100-prozentige Effektivität“ gegen HPV 16 und 18.

Die jüngste Veröffentlichung der FUTURE II-Studie1 zeigt jedoch eine deutlich niedrigere Wirksamkeit, und dies wird von den Autoren nur in einem Nebensatz erwähnt: Die Effektivität der HPV-Impfung liegt für alle zervikal bedingten Läsionen bei nur 17 Prozent. Für hochgradige Muttermunddysplasien alleine, dem besten Surrogatparameter für Zervixkarzinome, lässt sich bei den mehr als 20000 Studienteilnehmerinnen eine Nutzen der HPV-Impfung statistisch überhaupt nicht sichern2.

In einem Leitartikel des New England Journal of Medicine4 wird die Wirkung der HPV-Impfung daher als "bescheiden" bezeichnet; ein Nutzen der Impfung für das Gesundheitswesen sei nur noch im allergünstigsten Fall ("most optimistic scenario") zu erwarten.

Demgegenüber steht die über 90-prozentige Wirksamkeit der Krebsvorsorgeuntersuchung. Fazit: Wer sich impfen lässt, muss dennoch zur Vorsorgeuntersuchung, wer zur Vorsorguntersuchung geht, braucht keine Impfung3.

Die Impfempfehlungen in den USA und Deutschland müssen auch aus einem anderen Grund kritisch gesehen werden: Die Hersteller haben sowohl in den USA als auch in Europa massive Lobbyarbeit geleistet. In den USA hat der dortige Gardasil-Hersteller Merck beispielsweise Millionen Dollar in die Einflussnahme auf politische Entscheidungen zur HPV-Impfung investiert. Auch Mitglieder der deutschen Impfkommission haben im Vorfeld der HPV-Impfempfehlung Gelder von den beiden Impfherstellern bekommen. In diesem Zusammenhang irritiert  die  Massivität der Interessenkonflikte, die einer der Autoren des besprochenen Artikels (erschienen immerhin im Deutschen Ärzteblatt!) offenlegen muss und die den unkritischen, ja euphorischen Duktus dieser Veröffentlichung zwanglos erklären.

Neben der bisher nicht ausreichend belegten Wirksamkeit hätten auch andere ungeklärte Probleme wie Serotype-Replacement, Nebenwirkungen und unklare Wirkdauer Grund für eine abwartende Haltung der STIKO sein müssen. Drängend und bisher unbeantwortet ist auch die Frage nach den möglichen Folgen der Impfung auf die Motivation an der Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen, und nicht zuletzt das Problem der hohen Kosten der Impfung, die Ressourcen im präventiven Bereich binden und dadurch „Nebenwirkungen“ hervorrufen, die die (mögliche) Wirkung der Impfung konterkarieren6.

Weiterhin wurde es – wie auch bei der Einführung anderer neuerer Impfstoffe in Deutschland -  unterlassen, die Sicherheit der Impfung durch Post Marketing Surveillance an definierten Populationen strukturiert zu überwachen. Auf diese Weise bleiben wir angewiesen auf ein anerkanntermaßen unzureichendes Spontanerfassungssystem.

Bevor ein Impfprogramm eingeführt wird, das durch seine exorbitanten Kosten die Beiträge zu den gesetzlichen Krankenkassen um bis zu 0,1 Prozent anheben könnte3, müssen in einem Health Technology Assessment Kosten,  Nutzen und Sicherheit mit anderen Maßnahmen zur Krebsprävention verglichen werden, etwa mit Anti-Raucherkampagnen oder Aufklärungsprogrammen zu gesunder Lebensführung und Krebsvorsorge.

 

Dr. med. Martin Hirte, Kinderarzt, München

Dr. med. Steffen Rabe, Kinderarzt, München

Dr. med. Stefan Schmidt-Troschke, Herdecke


für die „Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.

Gerhard-Kienle-Weg 4

58313 Herdecke

www.individuelle-impfentscheidung.de

 

Literatur:

  1. FUTURE II Study Group: Quadrivalent vaccine against human papillomavirus to prevent high-grade cervical lesions. N Engl J Med 2007, 356:1915-1927
  2. Arznei-Telegramm: HPV-Impfstoff Gardasil: Nutzen zu hoch eingeschätzt? AT 2007, 38(5):57-59
  3. Plusminus (ARD) 2.10.07 http://www.daserste.de
  4. Sawaya GF, SMith-McCune K: HPV vaccination - more answers, more questions. N Engl J Med 2007, 19:1997-3
  5. Arznei-Telegramm. Ständige Impfkommission – Transparenz tut not. AT 2007, 39:33-4
  6. Rosenbrock R: HPV-Impfung - Durchbruch der Krebsprävention? Dossier Forum Gesundheitspolitik März 2007.  http://www.forum-gesundheitspolitik.de

 

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