Mehr Transparenz übers Impfen, Impfungen und Impfschäden vk 128

 

Seit Herbst 2006 können sich Mädchen und Frauen in Deutschland gegen Humane Papillom-
Viren (HPV) impfen lassen. Seit dieser Zeit wird über mögliche Nebenwirkungen, die Kosten
der Impfung sowie die teilweise irreführende Kampagne für die Impfung intensiv diskutiert.
Ob aber die Impfung überhaupt das leistet, was sie verspricht, wurde kaum hinterfragt. Gerade
die entscheidende Frage der Wirksamkeit, im Sinne einer Senkung der Neuerkrankungen
an Gebärmutterhalskrebs, ist bisher nicht ausreichend geklärt und Gegenstand unzutreffender
Informationen.
Die Empfehlung der STIKO erfolgte vor Publikation der entscheidenden Studien
Im März 2007 empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut eine
Impfung gegen HPV für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Begründet wurde dies
mit der Verminderung der Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs. Allerdings waren zum
Zeitpunkt der Empfehlung die Ergebnisse der entscheidenden Studien noch nicht publiziert.
Erst im Mai 2007 erschienen die wichtigsten Studien zum Impfstoff Gardasil®, FUTURE I
und FUTURE II, in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine (NEJM). Die zentrale
Aussage eines im NEJM (2008) veröffentlichten Kommentars lautete: „Die schlechte
Nachricht ist, dass wir die Wirksamkeit der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs nicht kennen.“
Eine differenzierte Darstellung in deutscher Sprache findet sich u.a. im arzneitelegramm.
Die wichtigste Studie zu dem zweiten Impfstoff, Cervarix®, erschien im Juni
2007. In den USA ist Cervarix® bis heute nicht zugelassen worden.
Was sagen Studien und begleitende Dokumente zur Wirksamkeit der HPV-Impfung?
Gebärmutterhalskrebs ist eng mit vorangegangenen HPV-Infektionen verbunden. Von den
etwa 100 bekannten HPV-Typen können mindestens 13 Gebärmutterhalskrebs auslösen. Dabei
werden die Typen 16 und 18, gegen die sich die beiden Impfstoffe richten, für 70% der
Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht.
In den Studien wurde die Wirksamkeit der Impfung allerdings nicht gegen Gebärmutterhalskrebs,
sondern gegen das Auftreten von höhergradigen Zellveränderungen (als mögliche Vorstufen
von Gebärmutterhalskrebs) an 15-26jährigen Frauen untersucht.
Tatsächlich gelang es mit der Impfung, bei den Frauen, die noch nicht mit den HPV-Typen 16
oder 18 infiziert waren, diejenigen Krebsvorstufen, die nur mit diesen beiden Virentypen assoziiert
waren, um 98% zu vermindern. Dies hat viele zu der optimistischen Annahme verleitet,
dass durch die Impfung diejenigen 70% der Krebsfälle, die mit den Typen 16 und 18 assoziiert
werden, fast vollständig zu verhindern sind, also eine Verminderung der Krebsfälle
um fast 70% resultiert. Diese Annahme ist aber bislang nicht durch Studienergebnisse belegt.
In den Auswertungen, die alle eingeschlossenen Frauen berücksichtigten, fand sich eine Verminderung
an allen höhergradigen Zellveränderungen um 7,8% in der FUTURE I-Studie
(Zahl von der EMEA 2008) und um 17% in der Studie FUTURE II. Auswertungen dieser Art
wurden von der STIKO nicht berücksichtigt. Für den zweiten Impfstoff Cervarix® beruhten
die Empfehlungen der STIKO sogar nur auf Daten zur Verhinderung von andauernden Infektionen.
Zur Wirksamkeit in Bezug auf Krebsvorstufen oder gar Krebs lagen für Cervarix®
keine Daten vor.
Die als „bescheiden“ eingestufte Wirksamkeit von Gardasil® wurde u.a. dadurch erklärt, dass
einige der untersuchten Frauen bereits mit den Virentypen 16 oder 18 infiziert waren. Es gilt
als belegt, dass die Impfung dann nicht mehr wirkt. Es wurde daher empfohlen, dass Frauen
vor einer Infektion mit HPV, d.h. möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr, geimpft werden.

Die STIKO legte das Alter in ihrer Empfehlung auf 12 bis 17 Jahre fest. Nur für die
Gruppe der 15-17jährigen gibt es Daten zur Wirksamkeit gegen die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs,
nicht jedoch für die 12-14jährigen.
Ersatzweise wurden daher in den FUTURE-Studien Analysen vorgenommen, die nur die
Mädchen und Frauen berücksichtigten, die zu Studienbeginn in Laboruntersuchungen keine
Infektion mit den Typen 16 oder 18 aufwiesen. Diese Auswahl sollte einer Population von
Mädchen im Alter von ca. 12 Jahren nahe kommen. Wie sich Gardasil® aber in dieser Population
auf die Gesamtzahl höhergradiger Zellveränderungen auswirkt, lässt sich nicht nachvollziehen.
Lediglich bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA findet sich 2006 dazu die
Angabe einer Wirksamkeit von 16,9% (nach zweijähriger Beobachtung). In der Publikation
der FUTURE II-Studie wurde ohne nähere Angaben eine Wirksamkeit von 27% ausgewiesen.
Die EMEA gibt für jeweils wechselnde Populationen 2006 eine Wirksamkeit von 37,9% und
2008 von 46,1% an. Für die letztgenannte Auswertung wurde aber die Hälfte der Frauen
rückwirkend ausgeschlossen.
Die Bitte um aussagekräftige Zahlen beantwortete das für Deutschland zuständige Unternehmen
Sanofi-Pasteur MSD so: „Zahlen und Tabellen, die nicht in den Publikationen veröffentlicht
sind, stehen nur den Kollegen zur Verfügung, die unmittelbar an der Auswertung der
Ergebnisse beteiligt waren, d.h. der Zentrale in den USA. Diese Zahlen haben wir nicht und
die werden wir auch sicher nicht bekommen.“
Die Empfehlung der STIKO zur HPV-Impfung muss umgehend überprüft werden
Die Empfehlung der STIKO aus dem März 2007 beruft sich nicht auf explizite Zahlen zur
Wirksamkeit. Stattdessen erwähnt die STIKO, offenbar aufgrund eigener Hochrechnungen,
eine „lebenslange Impfeffektivität“ von 92,5%. Die Herkunft dieser Zahl wird nicht erklärt,
ganz abgesehen davon, dass man zur „lebenslangen“ Immunität keinerlei Daten hatte und hat.
Hinweise auf eine Wirksamkeit dieser Größenordnung liefert keine der Studien.
Die Empfehlung der STIKO muss dringend überprüft werden. Dazu sollte die STIKO die
neuen Studienergebnisse berücksichtigen und fehlende Daten vom Hersteller anfordern und in
die Bewertung einbeziehen. Der Bewertung sollte explizit zu entnehmen sein, welche Wirksamkeit
die STIKO von der Impfung erwartet und auf welchen Annahmen und auf welchen
Daten diese Erwartungen beruhen.
Mädchen und Frauen müssen angemessen informiert werden
Die in Studien ermittelten Ergebnisse stehen in deutlichem Widerspruch zu vielen sehr optimistischen
Verlautbarungen. Mädchen und Frauen haben aber ein Recht auf angemessene
gesundheitliche Informationen. Wir wenden uns entschieden dagegen, dass zur Gefährdung
durch Gebärmutterhalskrebs mit falschen Informationen Angst und Schuldgefühle erzeugt
werden. Wir fordern, dass die Unsicherheiten in der Datenlage thematisiert werden. Behauptungen,
die Impfung reduziere Gebärmutterhalskrebs um 70% oder gar 98%, müssen unterbleiben
und durch studiengestützte Informationen ersetzt werden, die allen Beteiligten eine
dem Kenntnisstand entsprechende Bewertung und Entscheidung ermöglichen.

Prof. Martina Dören Dr. Ansgar Gerhardus Prof. Ferdinand M. Gerlach Prof. Claudia Hornberg

Prof. Michael M. Kochen Prof. Petra Kolip Prof. Wolf-Dieter Ludwig

Prof. Ingrid Mühlhauser Prof. Oliver Razum Prof. Rolf Rosenbrock

Corinna Schach Prof. Norbert Schmacke Prof. Jürgen Windeler

 

Leitfaden zur Impfentscheidung

Leitfaden

30 Fakten, die Sie für Ihre

Impfentscheidung kennen sollten

Unser Bestseller

cover-3D-web Leben ohne Impfung

Eltern berichten von dem Leben

ihrer ungeimpften Kinder (2. Auflage)

 

katalog