Snorre schrieb:Mir hat bereits vor 20 ein Onkel (Dipl. Biologe) erklärt, daß Fieber keine Krankheit, sondern ein Schutzmechanismus des Körpers gegen Viren und Bakterien ist. Soll ich also den Viren Tür und Tor öffnen, damit sie sich auf Ohren, Herz und sonst. Organe setzen können, nur damit ich nachts gut schlafen kann, obwohl mein Kind krank ist? So scheint mir die klassische Medizin heute zu arbeiten und dann schreien wieder alle, wie gefährlich die Kinderkrankheiten sind.
Natürlich will ich auch nicht, daß mein Kind unnötig leidet, doch mit dem Immunsystem ist es wohl auch nicht anders, als in der Erziehung: Wenn ich will, daß es etwas lernt, muß ich es seine eigenen Erfahrungen machen lassen, auch wenn die manchmal etwas schmerzlich sein können. Ich kann nur versuchen, es dabei so gut wie möglich zu begleiten und schlimme Schäden von ihm fern zu halten.
Tja, das Problem ist, dass man Krankheiten als ausschließlich auf Umwelteinflüsse zurückzuführende, unglückliche Zufälle betrachtet. Die Erreger sind böse, und wenn du Pech hast kriegen sie dich.
Dass man selbst ein Wörtchen mitzureden hat vergessen die meisten (für sein Immunsystem ist jeder selbst verantwortlich, und auch auf seine Umwelt kann man einwirken). Aber heutzutage möchte doch niemand mehr Verantwortung übernehmen.
Deshalb möchte auch niemand hören, dass er einfach mal ein paar Tage Bettruhe braucht bzw. sich um einen kranken Angehörigen kümmern muss (das ist ja lästig!).
Es ist doch viel bequemer, sich irgendwelche Tabletten einzuwerfen - dann braucht man auch garnicht über sich selbst und seinen Lebenswandel nachdenken. Schuld an der Krankheit sind natürlich die bösen Erreger, ebenso wie die infizierten Kranken, die damit um sich werfen. Zum Beispiel die Impfkritiker (diese Terroristen!). Für die Genesung ist man auch nicht selbst verantwortlich (sondern der Arzt und die Pharmas).
Kann ja nicht angehen, dass einen so ein Terrorist ansteckt, man selbst Krankenversicherung bezahlt, und man dann trotzdem zwei Tage Fieber hat. Sauerei sowas.
Diese Sichtweise ist kennzeichnend für unsere marode Gesellschaft: Alle anderen (Viren, Infizierte, Ungeimpfte,...) sind Aggressoren, man selbst möchte keine Verantwortung (noch nicht mal für sich selbst) übernehmen, dass man selbst was falsch machen könnte ist selbstverständlich eine freche Unterstellung. Selber nachdenken ist sowieso zuviel verlangt.
Könnte ja auch sein, dass gerade diese asoziale Einstellung krank macht.
Wenn man hinter jedem Busch einen Masernkranken vermutet, in jedem Häufchen Dreck der sichere Tod lauert, für die eigene Gesundheit nur andere verantwortlich sind (Erreger, Tabletten, Mediziner), dann ist es doch kein Wunder, wenn man krank wird! Nichtmal die Schulmedizin betreitet heute mehr den Einfluss der Psyche auf die Gesundheit. Anscheinend ist ein Großteil der Bevölkerung psychisch nicht wirklich gesund. Aber halt, diese Beobachtung hat man ja schon vor bald 100 Jahren gemacht - und niedergeknüppelt...
Die Menschen haben kein Rückgrat mehr, dementsprechend auch keine eigene Meinung, keine Initiative. Alles was das kleinkarierte Weltbild (oder den routinemäßigen Tagesablauf) durcheinanderbringt ist Teufelswerk. Sie fühlen sich daher pausenlos von allem und jedem bedroht. Das macht Angst, und Angst macht die Menschen krank und manipulierbar. Der allgegenwärtige Egoismus, die Selbstsüchtigkeit und die Gefühlskälte - das ist die eigentliche Krankheit.
Aber dagegen gibts leider keine Tabletten oder Spritzen, und die wird es auch nie geben. Man muss einfach den Arsch hochkriegen und sein Leben selbst in die Hand nehmen!
Wer das nicht tut soll sich gefälligst auch nicht beschweren.
MfG
Jim