Autor Thema: Masern in Bayern  (Gelesen 103401 mal)

Offline JimPansen

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #120 am: 28. April 2008, 12:15:55 »
Paprika schrieb:
Zitat
Es gibt derzeit 16 bekannte Fälle von SSPE in Deutschland. Bei einer Rate von 1:20.000 müsstest Du 320.000 Masernfälle \"auftreiben\" um nur die SSPE-Fälle zu erklären (die akuten Todesfälle kommen noch dazu).

Quatsch. Die 1:20k beziehen sich auf die Maserntodesfälle, nicht auf SSPE-Fälle. Wenn das RKI die SSPE-Fälle getrennt wertet, dann ist das eine gänzlich andere Statistik mit gänzlich anderem Risiko.
Wenn das RKI die SSPE-Fälle auch als Maserntote werten würde, dann hätten sie (falls deine Aussage mit den 16 Fällen stimmt) weit mehr als 1-2 Maserntote pro Jahr vermelden müssen. Oder SSPE ist nicht so tödlich wie man sichs erzählt, und die 16 Fälle sind teilweise noch von vor über 10 Jahren (z.B. eine Neuerkrankung pro Jahr).

MfG
Jim


Paprika

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #121 am: 28. April 2008, 13:07:12 »
JimPansen schrieb:
Zitat

Quatsch. Die 1:20k beziehen sich auf die Maserntodesfälle, nicht auf SSPE-Fälle. Wenn das RKI die SSPE-Fälle getrennt wertet, dann ist das eine gänzlich andere Statistik mit gänzlich anderem Risiko.


Kein Quatsch. Die SSPE-Fälle sind entweder mit drin in der Statistik, dann müsste Klausi 320.000 Masernfälle beibringen um nur diese zu erklären. Dann kämen noch die Masernfälle dazu um die anderen nicht-SSPE-verursachten Todesfälle zu erklären.

Oder die SSPE-Fälle sind nicht mit drin. Dann hätten wir zwei unterschiedliche Zahlen u.U. beide Recht.
Nur insgesamt wären wir dann bei trotzdem bei 1:1000 (SSPE) + 1:10:000 (andere Ursachen).

Ich weiß nicht wie das bei der Quelle gemacht wird die das RKI genutzt hat. Ich weiß nur dass sich \"meine\"
1:1000 auf alle Todesfälle beziehen, also mit SSPE.



Zitat
Wenn das RKI die SSPE-Fälle auch als Maserntote werten würde, dann hätten sie (falls deine Aussage mit den 16 Fällen stimmt) weit mehr als 1-2 Maserntote pro Jahr vermelden müssen. Oder SSPE ist nicht so tödlich wie man sichs erzählt, und die 16 Fälle sind teilweise noch von vor über 10 Jahren (z.B. eine Neuerkrankung pro Jahr).


Ich weiß nicht nach welchen Kriterien das RKI melden muss/darf. Etliche SSPE-Fälle in Deutschland kann man der Presse entnehmen, das sind mehr als zwei. Ich kenne keinen Fall aus der Literatur in dem SSPE überlebt wurde.


Zitat
und die 16 Fälle sind teilweise noch von vor über 10 Jahren (z.B. eine Neuerkrankung pro Jahr).


Nee. Das sind akute (und zu dem Zeitpunkt noch lebende) Fälle. Man müsste wissen wieviel Zeit durchschnittlich vergeht zwischen Diagnosestellung und Ableben. Aber viel ist es leider nicht. Zehn Jahre lebt keiner mit SSPE.

Offline JimPansen

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #122 am: 28. April 2008, 15:02:17 »
Paprika schrieb:
Zitat
Kein Quatsch. Die SSPE-Fälle sind entweder mit drin in der Statistik, dann müsste Klausi 320.000 Masernfälle beibringen um nur diese zu erklären.

Vielmehr müsste das RKI diese beibringen. Die haben den Stuss nämlich zusammengeschrieben (lies mal den verlinkten Text), da steht:
- postinfektiöse Enzephalitis: 1:1000. Todesfälle 10%-20% davon, also 1:10.000 - 1:5000.
- SSPE: 1:10.000. Ausbruch nach 6-8 Jahren.
- Todesfälle: 1:10.000 bis 1:20.000, 1-2 pro Jahr.

Auffällig ist, dass sämtliche Todesfälle (aus jeder der genannten drei Ursachen) ca. 1:10.000 betragen (für Enzephalitis die Untergrenze, für Masern allgemein die Obergrenze, für SSPE genau getroffen).

Das RKI würfelt anscheinend munter Zahlen aus verschiedenster Literatur durcheinander, ohne zu überprüfen ob die sich etwa überschneiden oder widersprechen. Vielleicht sind es gar immer die selben 1:10.000 Todesfälle, nur einmal unter Masern, einmal unter Masern-Enzephalitis und einmal unter SSPE einsortiert. Genausogut könnte man alles aufaddieren, dann hätte man ca. 1:3000.

Was soll man mit solchen Statistiken?

MfG
Jim

Paprika

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #123 am: 28. April 2008, 15:23:31 »
JimPansen schrieb:
Zitat

Was soll man mit solchen Statistiken?


Hab ich die ins Spiel gebracht?

Ich bleibe bei den 1:1000 die dem aktuellen Stand der Literatur zu dem Thema entsprechen bzw. Ergebnis der letzten größeren Epidemien sind.

Ich habe auch keine Lust darüber zu streiten ob es 1:500 sind (sagen auch schon einige, aber die Zahlen sind imho nicht belastbar) oder 1:3000.

Fakt ist, dass das wesentlich häufiger ist als bislang angenommen.


In Rumänien gab es eine größere Epidemie mit einer Rate von 1:400:

http://www.kinderaerzteimnetz.de/bvkj/aktuelles1/show.php3?id=1803&nodeid=26


Wohlgemerkt: ohne SSPE! Nur akute Fälle. Rumänien ist sicher kein Entwicklungsland, aber das Beispiel zeigt das ein medizinischer Standard der nur wenig schlechter ist die Rate bereits nach oben schnellen lässt.

Die SSPE scheint ein Art \"Grundrauschen\" zu sein das durch medizinische Maßnahmen nicht zu verhindern ist wenn die Infektion erstmal da ist. Dazu kommen immer noch die akuten Fälle.


Offline mama2

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #124 am: 03. Mai 2008, 09:09:54 »
Zitat
paprika
Die Opfer ihrer Eltern vielleicht. Ich sehe die Schuld auch nicht bei den Kindern sondern bei unverantwortlichen Eltern. Fakt ist: wer nicht geimpft ist, ist potentieller Überträger.





Hallo an Alle,

mal ein Beispiel zu dem ich gerne eine fachlich richtige Aussage möchte:

Ein Masern\"angestecktes\" Kind ungeimpft, spielt mit anderem Kind \"geimpft\", sie niessen sich an, küssen sich usw.....prallen die Masernviren etwa am geimpften Kind ab, ODER WASPASSIERT MIT DENEN????

Geimpftes Kind hat nun Kontakt gehabt mit Masernviren(was machen diese nun genau an dem Kind, werden von den AK elemeniert,aber nicht in 2 Stunden, der Prozess braucht sicher eine Zeit??)
Geimpftes Kind geht in den Kindergarten 2 Stunden später, spielt mit ungeimpften Kindern wo sind die Masernviren und was machen sie ????

Ist es nicht so, dass auch das geimpfte Kind sich mit den Masern auseinander setzt, eben nur anders weil schon AK da sind, aber die Viren verschwinden doch nicht einfach im NIX......das geimpfte Kind trägt doch die Viren genauso mit sich, nur erkrankt es im normal Fall eben nicht so daran......aber es kann doch die Viren genauso weiter geben und übertragen.

Selbst bei anderen Krankheiten stellt man doch immer wieder fest, ich kann einen Virus ganz schnell weitergeben, ihn selbst aber locker wegstecken ohne große Symptome, aber mein geknutschter Freund kann zb.mit dem Virus nicht so locker umgehen und erkrankt richtig heftig! Ich kann einen Virus weiter geben, auch wenn meine AK und mein Immunsystem schnell und locker damit fertig werden!

lg Anya
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970, 01:00:00 von 72 »
Glaube nichts , was Du nicht selbst hinterfragt und geprüft hast!

Offline presonic

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #125 am: 03. Mai 2008, 14:38:07 »
@mama:

richtig. mir hat auch noch keiner eine unabhängige studie zeigen können, die bewiesen hätte, dass geimpfte menschen keine überträger sein können.

Offline Liesa

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #126 am: 06. Mai 2008, 07:40:20 »
Auch OHNE Paprika und sonstige Nicks aus dem bunten Gemüse-Korb: Ich bin immer noch hinter einer BILANZ der letzten Masern-Epidemien her.

Mich freut natürlich, dass man sich im Moment dermaßen bedeckt hält - weist es doch darauf hin, dass es den damals Erkrankten gut geht und der Alltag sie wieder hat.

Ich sehe aber auch, dass das \"ausschleichende\" Ende solcher Geschichten ein keinem Verhältnis zum Anfangs-Trara steht (bis hin zu Drohungen mit der Staatsanwaltschaft, Unterstellungen, dass Menschen \"extra\" infiziert worden sein sollen ...).

Wer weiß etwas und kann berichten???

Es war ja auch in Coburg damals so, dass von einem \"erwarteten Todesfall\" gesprochen wurde, was sich dann als statistische \"Erwartung\" herausstellte und nicht als reale. So kann man Menschen auch in Stress und Action versetzen ...

Es scheint ja wirklich alles Methode zu haben.

Liesas Freund

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #127 am: 06. Mai 2008, 08:10:46 »
Liesa schrieb:
Zitat
Mich freut natürlich, dass man sich im Moment dermaßen bedeckt hält - weist es doch darauf hin, dass es den damals Erkrankten gut geht und der Alltag sie wieder hat.


Dein Triumph ist nicht ganz begründet. Wegen der guten medizinischen Betreuung geht es den Erkrankten wieder gut, auch weil sie schnell genug ins Krankenhaus gekommen sind.
Es ist ja nicht so dass jemand der gesund aus dem KH herauskommt gar nicht erst hätte reinkommen müssen. Es soll ja auch durchaus zu Heilungen in KH gekommen sein.

Ein Fazit kannst du so schnell nicht ziehen. Die SSPE-Fälle kommen erst noch, wenn es welche gibt. Laut Statistik ist es wahrscheinlicher dass einen Fall in der Schweiz gibt als dass es keinen gibt.


Zitat
Es war ja auch in Coburg damals so, dass von einem \"erwarteten Todesfall\" gesprochen wurde, was sich dann als statistische \"Erwartung\" herausstellte und nicht als reale. So kann man Menschen auch in Stress und Action versetzen ...


SSPE kann sich Jahre später entwickeln. Auch in Coburg ist es noch möglich dass es Fälle geben wird. Ein Fazit kannst du erst in ein paar Jahren ziehen. Wir reden ja nur von ein oder zwei Fällen.



Zitat
Es scheint ja wirklich alles Methode zu haben.


In NRW ist es sehr schnell gegangen. Rate 1:1000.


Offline kat

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Aw: Masern in Bayern
« Antwort #128 am: 06. Mai 2008, 09:44:19 »
Liesas Freund PAPRIKA schrieb:

Zitat
SSPE kann sich Jahre später entwickeln. Auch in Coburg ist es noch möglich dass es Fälle geben wird. Ein Fazit kannst du erst in ein paar Jahren ziehen. Wir reden ja nur von ein oder zwei Fällen.


...so ist das nämlich Liesa: Impffolgen müssen rechtlich mindestens 14 Tage nach der Impfung auftreten (keinen Tag später!), sonst kommt\'s nicht von der Impfung und Zusammenhänge werden abgelehnt. Ist einfach so willkürlich festgelegt wurden!
...aber Folgen nach Masern können noch so viel Jahre später auftreten...

Weißt Du, Paprika, lass es endlich sein  mit Deinen Masern. Ich kanns nicht mehr hören. Du nervst wirklich! Bist Du krank? ...Dich ständig hier neu unter anderem Namen anzumelden?

Ich habe nochmal bei einer kürzlich großen Familienfeier ältere Verwandte dazu interviewt und die sagten mir alle, daß damals jeder Masern hatte, man da eben im Bett lag und das Zimmer verdunkelt wurde. Das wars dann auch...paar Tage und alles war ausgestanden. Keiner wusste von sich oder anderen (z.B. Mitschülern) von irgend welchen Komplikationen.
Diesen hautnahen Zeugen glaube ich jedenfalls mehr als Dir und Deinen Pharmakumpanen!

VG
Kat

 

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