Echt ? Erzähl mal ......Gern.
Die Epigenetik ist ein sehr junges Teilgebiet der Genetik und ich muss zugeben, dass ich darin nicht sehr bewandert bin. Wenn ich mich recht erinnere, ging es darum durch Methylierung und Acetylierung der DNA-Basen das Genom zu modifizieren. Es gibt also nicht nur die 4 Basen, sondern auch noch deren Modifizierte.Das Ganze hat nur insofern was mit dem Kontext zu tun, als das z.B. diskutiert wird, ob eben auch diese Modifikation erblich ist.
In deinem Artikel (zumindest am Anfang, aber auch bei dem Teil über Herdenimmunität ) stellst du es aber so dar, als wenn es ums große Ganze geht. Das stimmt so eben nicht. Immunität ist eine gut verstandene Reaktionkette des Körpers ohne Zauberei. Als kleine Erklärung folgendes Beispiel:
der Kombinationsimpfstoff Hepatitis A/B enthält u.a. Hepatitis-B-Oberflächenantigen. Was bedeutet das? Dieses Virus hat offenbar spezifische Oberflächenstrukturen (z.b. Proteine), die so markant sind, dass es für eine Immunität reicht, wenn Antikörper gegen diese Strukturen gebildet werden. Dieses Virus kann sich unmöglich in Zellen einnisten und sich somit auch nicht vermehren. Es ist also völlig ungefährlich. Wird der Impfstoff nun in den Körper injiziert, entsteht eine kleine Entzündung, die Stelle wird rot und tut weh, was aber nix mit dem Impfstoff zu tun hat. Die Schwellung ect. wird u.a. durch Histamine ausgelöst, die auch die Blutgefäße für die Immunzellen durchlässig machen. Das Immunsystem ist also alarmiert, egal wo sich die Verletzung befindet, denn die Zellen den Immunsystems "durchschwimmen" den ganzen Körper. Und jetzt kommen die Antikörper ins Spiel. Antikörper haben 2 Enden, eines ist variabel und wird nach dem Zufallsprinzip hergestellt und eines bleibt gleich. Das variable Ende ist in der Lage an Strukturen zu binden, die zum eigenen Ende passen (Antikörper - Antigen) und markieren dadurch z.b. Viren für die restlich Zellen des Immunsystems. Hat eine Antikörpervariation also an die Hepatitis-B-Oberflächenantigene gebunden, wird sie in das Repertoire der AK übernommen, die als Standard-AK im Körper unterwegs sind.
DAS ist Immunität. Sport, gesunde Ernährung ect. begünstigen vielleicht ein gutes Immunsystem, sie machen aber nicht Immun! Fieber ist für die Immunität nicht zwingend erforderlich.
Zum Buchtipp: es hört sich so an, als glaubst du, dass die Kommunikation im Körper mit unserer gleichzusetzen ist. So ist das nicht gemeint, denn die Kommunikation z.B. innerhalb des Körpers ist rein chemischer Natur, nichts weiter als (komplizierte) Reaktionskaskaden und -Netzwerke. Dieses Buch ist eine philosophische Interpretation eines für populärwissenschaftliche Zwecke aufgearbeiteten Aspekts der Biologie. Solche Werke als Grundlage für eine Kritik an einem nahezu komplett erklärten System zu verwende ist....fahrlässig.
Kleine Zusatzinfo: geimpft wird meistens in den Muskel und nicht ins Blut. Schleimhäute sind oft, aber nicht nur Eingangspforte für Krankheitserreger. Sie sind gut durchblutet und daher auch für sämtliche Immunzellen gut zugänglich.