Seit April bin ich krank. Jetzt geht es ab in die Reha! Und was war dazwischen?
Ich achtete sehr auf meine Gesundheit mit guter Ernährung, frisch muss es sein, da ich eine Histaminintoleranz habe, und Ausdauersport. Pro Woche joggte ich bis Ende März meine 30 bis 40 km, dazu kamen die Spaziergänge mit meinem Hund. Ich wusste, dass ich einen guten Ausgleich zu meinem doch sehr emotionalen Beruf benötigte. Und plötzlich ..... war alles anders.
Im Februar und März bekam ich jeweils eine 4-fach-Impfung Tetanus - Diphtherie - Polio und Pertussis. Anfang April bekam ich grippeähnliche Symptome. Ich schlief den ganzen Ostermontag und ging dienstags wie gewohnt zur Arbeit. In der folgenden Nacht wurde ich um 3 Uhr mit sehr starken Schmerzen im rechten Fuß wach. Ich konnte kaum auftreten, hatte aber tags darauf Termine, die ich nicht verschieben konnte. So humpelte ich mich durch den Tag und besuchte einen Tag später meinen Doc auf. Der meinte, Herz und Lunge sei okay, vielleicht sei es ein Ermüdungsbruch, da ich so viel Laufen würde. Überweisung zum Röntgen sowie hochdosiert Kortison und Schmerzmittel. Am gleichen Tag wurde der Fuß geröntgt mit dem Ergebnis; nichts zu sehen. Also Termin für´s MRT gemacht. 5 Tage später waren die Schmerzen trotz Schmerzmittel noch immer sehr stark, also Kortison wieder abgesetzt und Schmerzmittel heraufgesetzt. Dann sollte ich das Bein schonen und wurde eine Woche krank geschrieben. Die Blutentnahme ergab, dass sich wohl der Campylobacter ins Sprunggelenk gesetzt haben soll und dort nun eine Monoarthritis schlummert. Ich bekam Antibiotika und nichtsteroidale Antirheumatika. Die Schmerzen im Fuß wurden besser, mein Allgemeinzustand immer schlechter. Ich fieberte meinem Urlaub entgegen und dachte, dass sich dann wieder alles wieder gibt. Familie eingepackt und ab in den Urlaub. 8 Tage später ging es mir noch schlechter, ich schlief 20 Stunden am Tag, und wir brachen den Urlaub ab. Inzwischen waren beinahe 6 Wochen nach den ersten Symptomen vergangen. Erstmalig bat ich meinen Mann mit zum Doc zu kommen, mir ging es wirklich schlecht. Der Doc meinte vorsichtig, ob ich überarbeitet sei. Da ich zwischenzeitlich über das GBS gelesen hatte, fragte ich an, ob das die Ursache meines Allgemeinzustandes sei. Der Doc überwies mich in ein Krankenhaus, meinte aber, dass GBS unwahrscheinlich sei. In der Notaufnahme waren sie nach einigen Untersuchungen der gleichen Meinung, wollten aber auch den Schmerzen im Brustkorb nachgehen und behielten mich da. Zahlreiche weitere Untersuchungen ergaben eine rechtsseitige Lungenembolie. Nach Einstellung mit Marcumar durfte ich nach Hause, um 3 Tage später als Notfall wieder zu erscheinen. Es gab eine nicht zu erklärende Hypertonie. Dabei lag mein Blutdruck immer ungesehen 120/80, nun war alles anders. 4 Wochen später nochmals eine Hypertonie. Die nichtsteroidale Antirheumatika wurden abgesetzt, blutdrucksenkende Mittel dazugegeben. Mein Tinnitus ist seit dieser Zeit extrem nervig. Nach der Reha hoffe ich wieder voll einsatzbereit zu sein. Kaum ein Arzt sieht eine Verbindung zwischen den Impfungen und meiner Erkrankung. Ich hatte großes Glück, dass ich die Embolie überlebt habe, aber nach wie vor stellt sich mir die Frage, wie ein gesunder Organismus plötzlich solch eine Erkrankung bekommen konnte. Ach, noch zu mir: ich bin gerade über 50, weiblich und Nichtraucher. Lieben Dank für´s zuhören und allen einen schönen Tag.