Autor Thema: Entschädigung nach Schweinegrippeimpfung und Schäden  (Gelesen 10022 mal)

Offline Krümel

  • Mitglied
  • Vollwertiges Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 350
  • Du bist, Du warst, Du wirst, was Du tust.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/schweinegrippe-impfung-schweden-entschaedigt-narkolepsie-patienten-a-1092175.html

O.g. Link habe ich gerade gefunden. Die Schweden haben im Gegensatz zu den Deutschen wenigstens den Anstand, den Impfgeschädigten ihren Anspruch auf Entschädigung zu geben, ohne dass diese lange dafür kämpfen müssen.

Was mir aufstößt: Wenn in D der Schweinegrippeimpfstoff in den normalen Grippeimpfstoff mit integriert wurde, wieso wird darüber nicht aufgeklärt? Ich habe noch nie gehört, dass der impfende Arzt darüber aufklärt. Fatal finde ich, dass weiter oben im Artikel noch geschrieben wurde, dass sie nicht genau wissen, weshalb es so viele Fälle von Narkolepsie durch die Schweinegrippeimpfung gegeben hat, man die Erreger (an denen es ja möglicher Weise auch liegen könnte, denn wie gesagt, niemand weiß genau an was es lag) einfach in die normale Grippeimpfung mit rein geschmissen hat.

Soviel zur Sorgfaltspflicht und zum Wohle des Patienten. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Wird höchste Zeit, dass die Impfhersteller ihre schmutzigen Rezepte aus was sie alles einen Impfstoff zusammen brauen, öffentlich machen. Wenn man nichts zu verheimlichen hat, braucht man auch kein Geheimnis aus allen Inhaltsstoffen zu machen.


Offline Krümel

  • Mitglied
  • Vollwertiges Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 350
  • Du bist, Du warst, Du wirst, was Du tust.
Re: Entschädigung nach Schweinegrippeimpfung und Schäden
« Antwort #1 am: 14. Mai 2016, 19:19:52 »
Schade, dass ?! sich hier nicht zu äußert...

Offline ?!

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 99
Re: Entschädigung nach Schweinegrippeimpfung und Schäden
« Antwort #2 am: 15. Mai 2016, 15:32:23 »
Hallo Krümel,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Einschätzung. Gerne will ich da Ihrem Wunsch nachkommen.

Mir ist nicht bekannt, dass "in D der Schweinegrippeimpfstoff in den normalen Grippeimpfstoff mit integriert wurde". Weder geht dies aus dem von Ihnen verlinkten Artikel hervor, noch habe ich davon anderenorts irgenwann etwas gehört. Ich selbst bin in 2009 mit Pandemrix zusätzlich (!) zu dem jährlichen saisonalen Grippeimpfstoff geimpft worden. In zwei Spritzen aus zwei Packungen an zwei verschiedenen Tagen. Insofern sehe ich hier also keinen Aufklärungsbedarf durch die Ärzteschaft.

Was nun den Zusammenhang von Pandemrix mit Narkolepsie angeht, so sind dem deutschen Paul-Ehrlich-Institut mehrere epidemiologische Studien bekannt, die eine erhöhte Rate an Narkolepsie - im Bereich von 1 bis 4 pro 100.000 Personen - angeben (https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/vigilanz/pharmakovigilanz/tabelle-europaeische-studien-narkolepsie.pdf;jsessionid=8BB51F38889E3085E2E72C7CF5BBECB7.1_cid319?__blob=publicationFile&v=10). Ob das "viel" oder "wenig" ist, liegt dabei im Auge des Betrachters.

Der genaue immunpathologische Grund ist tatsächlich bislang nicht geklärt, auch wenn es verschiedene Hypothesen dazu gibt (Masoudi S et al. The adjuvant component α tocopherol triggers via modulation of Nrf2 the expression and turnover of hypocretin in vitro and its implication to the development of narcolepsy. Vaccine 2014;32:2980-8; Mahlios J et al. The autoimmune basis of narcolepsy. Curr Opin Neurobiol. 2013;23:767-73; Oberle D et al. Narkolepsie nach Impfung gegen die pandemische Influenza A/H1N1/v?. Schlaf 2013;3:154-160). Mir persönlich erscheint die Vermutung eines molekularen Mimikrys sehr plausibel, da auch nach einer Wildvirus-Infektion mit Influenza - zusätzlich zur infektiösen Pneumonie - auch gehäuft Nakrolepsien beobachtet werden.

Bei aller Tragik der Narkolepsie erkenne ich daher in alledem keine Verletzung einer Sorgfaltspflicht, keine schmutzigen Rezepte und auch kein Verheimlichen von Inhaltsstoffen.

Dass in Schweden mutmaßliche Impfschäden bei Betroffenen hier leichter anerkannt wurden, finde ich hingegen ebenfalls begrüßenswert. Ob das jedoch in Schweden auch bei Impfschäden nach anderen Impfstoffen so zutreffend ist, weiß ich leider nicht.

Frohe Pfingesten allseits wünscht
?!

Offline Krümel

  • Mitglied
  • Vollwertiges Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 350
  • Du bist, Du warst, Du wirst, was Du tust.
Re: Entschädigung nach Schweinegrippeimpfung und Schäden
« Antwort #3 am: 15. Mai 2016, 20:52:38 »
Hier habe ich mal die Textstelle, aus der hervor geht, dass beide Impfstoffe zu einem geworden sind, weil Sie es in dem Text nicht gefunden haben:

Kopie aus o.g.g Link: In Deutschland wurde der Impfstoff zu diesem Zeitpunkt schon länger nicht mehr empfohlen, weil der Schutz gegen den Schweinegrippe-Erreger in den normalen, saisonalen Impfstoff integriert worden war. Kopie aus o.g. Link ENDE.

Schon erstaunlich, dass Sie als Impf-Arzt dieses nicht wissen.


Offline ?!

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 99
Re: Entschädigung nach Schweinegrippeimpfung und Schäden
« Antwort #4 am: 16. Mai 2016, 10:32:53 »
Guten Morgen Krümel,

Die Zusammensetzung des Impfstoffes Pandemrix bestand aus:
 
a) dem Antigen A / California / 7 / 2009 (H1N1) v-like strain (X-179A) und
b) dem Adjuvans AS03 (inkl. Squalen, DL-alpha-Tocopherol- und Polysorbat 80)
(https://www.bochum.de/C12571A3001D56CE/vwContentByKey/W27XB9Y6783BOLDDE/$FILE/fachinformation_%20pandemrix.pdf)

Die Zusammensetzungen der saisonale Grippeimpfstoffe vergangener Jahre waren laut dem Paul-Ehrlich-Institut wie folgt:

Antigene 2006/2007
• A / New Caledonia / 20 / 99 (H1N1)-ähnlicher Virusstamm (Reassortante IVR-116, abgeleitet von A / New Caledonia / 20 / 99)
• A / Wisconsin / 67 / 2005 (H3N2)-ähnlicher Virusstamm  (Reassortante NYMC X-161 oder NYMC X-161B, abgeleitet von A / Wisconsin / 67 / 2005, oder die Reassortante IVR-142, abgeleitet von A / Hiroshima / 52 / 2005, ein A / Wisconsin / 67 / 2005 –ähnlicher Virusstamm)
• B / Malaysia / 2506 / 2004-ähnlicher Virusstamm  (B / Malaysia / 2506 / 2004)

Antigene 2007/2008
• A / Solomon Islands / 3 / 2006 (H1N1)-ähnlicher Virusstamm (Reassortante IVR-145, abgeleitet von A / Solomon Islands / 3 / 2006)
• A / Wisconsin / 67 / 2005 (H3N2)-ähnlicher Virusstamm (Reassortante NYMC-X-161B, abgeleitet von A / Wisconsin / 67 / 2005, oder die Reassortante IVR-142, abgeleitet von A / Hiroshima / 52 / 2005, ein A / Wisconsin / 67 / 2005 –ähnlicher Virusstamm)
• B / Malaysia / 2506 / 2004-ähnlicher Virusstamm (B / Malaysia / 2506 / 2004)

Antigene 2008/2009
• A / Brisbane / 59 / 2007 (H1N1)-ähnlicher Virusstamm (Reassortante IVR-148, abgeleitet von A / Brisbane / 59 / 2007)
• A / Brisbane / 10 / 2007 (H3N2)-ähnlicher Virusstamm (Reassortante NYMC X-175C, abgeleitet von A / Uruguay / 716 / 2007)
• B / Florida / 4 / 2006-ähnlicher Virusstamm  (B / Florida / 4 / 2006), oder B / Brisbane / 3 / 2007

Antigene 2009/2010
• A / Brisbane / 59 / 2007 (H1N1)-ähnlicher Virusstamm (Reassortante IVR-148, abgeleitet von A / Brisbane / 59 / 2007)
• A / Brisbane / 10 / 2007 (H3N2)-ähnlicher Virusstamm (Reassortante NYMC X-175C, abgeleitet von A / Uruguay / 716 / 2007)
• B / Brisbane / 60 / 2008-ähnlicher Virusstamm (B / Brisbane / 60 / 2008, oder Reassortante NYMC BX-31 oder NIB-58, beide abgeleitet von B / Brisbane / 60 / 2008)

Antigene 2010/2011
• A / California / 07 / 2009 (H1N1)
• A / Perth / 16/2009 (H3N2)
• B / Brisbane / 60 / 2008

Antigene 2011/2012
• A / California / 07 / 2009 (H1N1)
• A / Perth / 16 / 2009 (H3N2)
• B / Brisbane / 60 / 2008

Antigene 2012/2013
• A / California / 07 / 2009 (H1N1) pdm 09
• A / Victoria / 361 / 2011 (H3N2)
• B / Wisconsin / 1 / 2010

Antigene 2013/2014
• A / California / 07 / 2009 (H1N1) pdm 09
• A / Victoria / 361 / 2011 (H3N2) - ähnlich A/Texas/50/2012
• B / Massachusetts / 2 / 2012

Antigene 2014/2015
• A / California / 07 / 2009 (H1N1) pdm 09-ähnlich
• A / Texas / 50 / 2012 (H3N2)-ähnlich
• B / Massachusetts / 2 / 2012-ähnlich

Antigene 2015/2016
• A / California / 07 / 2009 (H1N1) pdm 09-ähnlich
• A / Switzerland / 9715293/2013 (H3N2)-ähnlich
• B / Phuket / 3073 / 2013-ähnlich (Yamagata-Linie)
• (B / Brisbane / 60 / 2008 (Victoria-Linie) – bei tetravalentem Impfstoff)

(http://www.pei.de/DE/infos/fachkreise/impfungen-impfstoffe/influenza-grippeimpfstoffe-saisonal/influenza-grippeimpfstoffe-node.html)

Seit 2010/2011, also der Saison nach der Verwendung von Pandemrix, ist der Stamm A / California / 07 / 2009 (H1N1) oder zumindest ein Abkömling davon Bestandteil des saisonalen Grippeimpfstoffes, der in aller Regel aus insgesamt drei Komponenten besteht. Das ist weder neu noch verwunderlich, da dieser Stamm epidemiologisch nach wie vor stark vorherrschend ist. Man hat sich dabei jedoch dagegen entschieden, den gesamten Schweinegrippeimpfstoff zu integrieren, da das darin verwendete ölige Adjuvans AS03 - vermutlich war es die Komponente Squalen - mit einer hohen lokalen Nebenwirkungsrate verbunden war (was ich persönlich durchaus bestätigen kann).

Die bei Pandemrix gehäuft beobachteten Fälle von Narkolepsie haben sich dabei übrigens in den Folgejahren erfreulicherweise nicht so wiederholt. Ob dies darin begründet ist, dass man eben nicht den Schweinegrippeimpstoff sondern nur dessen Antigen weiterhin appliziert hat, weiss ich jedoch tatsächlich nicht.

Noch einen schönen Feiertag wünscht Ihnen
?!

p.s.
Wird höchste Zeit, dass die Impfhersteller ihre schmutzigen Rezepte aus was sie alles einen Impfstoff zusammen brauen, öffentlich machen. Wenn man nichts zu verheimlichen hat, braucht man auch kein Geheimnis aus allen Inhaltsstoffen zu machen.

Aber das tun die Hersteller doch. Sie nennen es "Beipackzettel". Die vielleicht vollständigste Übersicht darüber finden Sie unter: http://www.impfkritik.de/beipackzettel/index.html

Offline timmerich

  • Mitglied
  • Vollwertiges Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 472
Re: Entschädigung nach Schweinegrippeimpfung und Schäden
« Antwort #5 am: 16. Mai 2016, 19:45:49 »
Was hier auffälllt ist doch, dass der Impfstoff 2009 auf den Markt geworfen wird, das H1N1 Antigen 2009/2010 dann schon in den normalen Grippeimpfstoff integriert wird, und dann erfolgt erst 2011 die Empfehlung, Pandremix aufgrund der Probleme nicht mehr zu nehmen. So nach dem Motto, erst mal raus mit dem Zeug aus dem Lager, rein in den Patienten. Gehts schief kann man ja noch an den grünen, blauen, roten und weißen Pillen verdienen, die danach fällig sind.

Da ich mal unterstelle, dass ein Großteil der Hausärzte noch nicht einmal wissen, werlches Antigen der aktuelle Impfstoff enthält, dürfte auch eine nicht gerade geringe Anzahl von Patienten gleich mal einen double shoot mit H1N1 bekommen haben.

Was den Einsatz der Boosters betrifft, das ist immer wieder was ich an dem Impfgrundgedanke bemängle. Kein Immunsystem reagiert ohne die Adjuvanzen, wenn man nur das Antigen spritzt. Kommt das Immunsystem mit der realen Bedrohung in Berührung, reagiert es sehr wohl. Daher wird mit allen Mitteln getichst um überhaupt eine Immunantwort zu erhalten und da kennt die Perversität keine Grenzen, egal ob Squalen (findet auch als Tranformatorenöl Einsatz), AS03, ALOH3 oder sonst was. Nur um den Versuch zu schaffen, das Immunsystem regelrecht zu vergewaltigen. Was man ja auch an der Reaktion gut sehen kann, während eine natürlich durchgemachte Reaktion auch in aller Regel eine lebenslange Immunität bedeutet, muss man bei der Vergewaltigung, halt auch permanent nachvergewaltigen (und was uns die Masernimpfung zeigt, auch immer in kürzeren Abständen bzw. häufigeren Itensität, als ursprünglich angenommen)
Das aber nur am Rande, ich will nicht zurück zur Grundsatzdebatte.

Fakt ist, was auch vom Artikel hervorgeht, wurde der Grippeimpfstoff schon recht früh mit dem Antigen H1N1 bestückt, während Pandremix noch auf Lager war und auch verwendet wurde und der Hausarzt hat sicher nicht gewusst (wenn er beim Pharmareferentenbesuch nicht besonders gut aufgepasst hat), welche Antigene im aktuellen Grippeimpfstoff enthalten sind.

Offline Coriander

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 11
    • 8 effektvolle Ideen für Raumteiler
Re: Entschädigung nach Schweinegrippeimpfung und Schäden
« Antwort #6 am: 24. August 2016, 17:42:08 »
gibt es da eine Entschädigung?

 

Seite erstellt in 0.068 Sekunden mit 25 Abfragen.