Autor Thema: Alternatives Impfen bei Säugling durch Nachholimpfung oder Titerbestimmung  (Gelesen 7708 mal)

Offline Zeitgeist

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 11
Hallo zusammen

Bei unserem Kind (vier Monate alt, das nicht mit anderen Kindern in Kontakt kommt) ist die erste Impfung DTPa und Pneumokokken überfällig. Ich habe bisher gezögert wegen den Inhaltsstoffen und der unbekannten Wirkung auf den Körper. Ich konnte meinen Partner überzeugen die Impfung erst später zu machen, in der Hoffnung dass, weniger Impfungen nötig wären (aufgrund der Regelung zu Nachholimpfungen) und ich Zeit habe einen individuellen Impfplan zusammenzustellen um nur das allernötigste zu impfen.

Das Dumme ist nur: Ein individuelles Impfen ist praktisch nicht möglich, denn viele Impfstoffe sind nicht Einzel erhältlich. Somit bin ich praktisch dazu gezwungen ganz oder gar nicht zu impfen. Weiter ist man aus Sicht des Staates ja auch nicht anerkannt geimpft wenn man nur gewisse Impfungen macht oder nicht alle Booster spritzt. Falls Impfungen irgendwann Pflicht werden müsste man dann  sehr wahrscheinlich alles noch einmal spritzen (so was Ähnliches hatten ich zumindest bei meiner Katze erlebt, als ich einen Boostertermin nicht eingehalten hatte). Weiter ist der Druck aus der Familie sehr gross und wenige haben Verständnis.

Um zumindest die Quantität der Impfungen zu senken, habe ich mir überlegt, ob man den Titerwert nach der ersten Impfung messen könnte und wenn dieser genügend ist, keine weiteren Impfungen dieser Krankheit mehr vorzunehmen (da das Kind dann ja nach Schulbuch eigentlich geschützt sein sollte). Dadurch wäre die Belastung der Schadstoffe zumindest nicht so hoch.

Ich wollte nun wissen ob es noch andere Eltern gibt, die dieses Problem haben und aus einem Kompromiss heraus Teilgeimpft haben und wie

Besten Dank für eure Antworten und Grüsse aus der Schweiz


Offline ?!

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 99
Hallo Zeitgeist,

die späte Antwort bitte ich zu entschuldigen (war längere Zeit nicht online unterwegs). Nun zu Ihrer Frage:

Titerkontrollen sind durchaus möglich, wenngleich sie im Alltag nur selten erfolgen (nur bei der Bundeswehr war dies zumindest früher recht üblich). Zwei Faktoren haben dazu vermutlich maßgeblich beigetragen:

1. Sollte sich bei der Blutentnahme (1. Pieks) herausstellen, dass der Titer doch zu niedrig ist, wäre mit der Impfung ein zusätzlicher 2. Pieks erforderlich, den man gespart hätte, wenn ohne Kontrolle nach Impfschema vorgegangen worden wäre. Gerade in der Pädiatrie möchte man möglichst selten pieksen.

2. Die Kosten für eine Titerkontrolle werden von gesetzlichen Krankenkassen nicht immer übernommen. Sie müssten dies also möglicherweise aus eigener Tasche bezahlen. Wie hoch solche Kosten sind, kann ich Ihnen jedoch leider nicht genau sagen - das weiß aber vielleicht Ihr Kinderarzt.

Was das Nachimpfen mit Einzel- statt Kombinationsimpfungen angeht, so fällt mir auf die Schnelle nur die Kombination Mumps-Masern-Röteln ein, die in Deutschland als Einzelimpfstoffen nicht gelistet sind. Die allermeisten Impfstoffe sind auch als Monopräparat verfügbar; ggf. kann diese Lücke(n) sogar nooch durch eine internationale Apotheke geschlossen werden. Auch hier sollten Sie vielleicht besser zur Sicherheit im Vorfeld die Kostenübernahme klären, damit Sie wissen, ob und was auf Sie zukommt.

Einen schönen Abend noch allseits
?!

Offline Zeitgeist

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 11
Danke für deine Antwort ?!.

Die Kosten spielen keine Rolle und ja, das Kind muss extra gepiext werden - aber vielleicht könnte ihm dadurch eine 3., 4. oder gar 5. Impfung erspart bleiben?
Unser Kinderarzt hat das mit der Titerwertbestimmung sofort abgelehnt. Ich habe nicht näher nachgefragt, aber wahrscheinlich kommt das im Labor seltsam herüber wenn ein Kinderarzt das Blut eines Kleinkindes testen will auf Krankheiten die man ja eh alle impfen sollte.
Da es in jedem Land einen anderen Impfplan gibt, scheint es selbst den Herstellern gar nicht klar zu sein, ab welcher Anzahl Impfungen die Immunisierung stattgefunden hat. Von daher wäre das mit der Titerbestimmung eine super Lösung.

Ich weiss jetzt nicht ob ich zu einem zweiten Kinderarzt gehen sollte. Ich befürchte das kostet viel Nerven und bringt mich nicht weiter. Ich hatte bereits bei meinem Arzt nachgefragt, ob sie so eine Test machen würden aber die Assistentin meinte sie behandeln nur Kinder > 10 Jahre. Irgendwie steht man als totaler Aussenseiter dar sobald man sich zwar logisch aber nicht konventionell verhaltet :sad:

In der Schweiz gibt es Einzelimpfstoffe bei DTPa, aber z.B keinen Keuchhusten, der mir noch wichtig erscheint (Tetanus braucht es vorerst ja nicht wenn es noch nicht laufen kann, Hib ist vielleicht sinnvoll aber früher gabs die Impfung dazu auch nicht und der letzte Kinderlähmungsfall (nicht der von der Impfung selbst verursachte von 1989) in der Schweiz war 1982):
Keuchhusten - Nein
Hib - Ja (Hiberix)
Tetanus - Ja (Tetanol pur)
Diphterie - Nein
Kinderlähmung - Ja (Poliorix)
"Kinderimpfungen - eine Entscheidungshilfe" vom "Stiftung für Konsumentenschutz", 2. Auflage 2016

Wenn ich wegen einer Keuchhusten-Einzelimpfung zu einem ausländischen Arzt fahren hört sich das schon ziemlich verrückt an und dann wäre ja auch die Hoffnung, dass die Impfung kein Aluminium enthält. Ich nehme nicht an, dass mein Partner darauf einsteigen wird. :scared:



Ich hoffe auf jeden Fall, dass sich hier noch mehr Stimmen zu Wort melden mit Ideen.

Offline Taira

  • Mitglied
  • Vollwertiges Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 284
Hallo Zeitgeist,
wie ?! schon geschrieben hat, kannst du immer eine Titerbestimmung machen lassen. Die Gründe deines Arztes können dir egal sein, wichtig ist, was du willst und dann musst du halt zur Not den Arzt wechseln. Bei uns in Berlin kann man auch direkt ins Labor fahren und sie entnehmen das Blut für den Test, demzufolge kann man den Arzt umgehen.
Dein Kind muss nur geboostert werden, wenn der Antikörpertiter nicht mehr ausreichend ist. Bis dahin gilt es theoretisch als geschützt.
Meine Cousine hat ihr Kind teilgeimpft mit Einzelimpfstoffen, die schwierig zu beschaffen waren. Ihr Kind war leider trotzdem immer krank. Für mein Dafürhalten wäre er aber auch nach Stikoplan immer komplett abgeklappt. Keine Ahnung, ob das Kind nun weniger Schaden genommen hat als wäre er normal geimpft worden.
Als Baby/Kleinkind hatte er ständig bronchiale Infektionen die fast immer zur Lungenentzündung ausarteten, dann Quaddeln und jetzt Allergien.
Ich würde dir raten noch mal in dich zu gehen, vor welchen Krankheiten du dich fürchtest, eventuell noch mal ein Buch zu rate ziehen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist daran zu erkranken und wenn doch, wie eine adäquate Behandlung aussieht, ggf. verlierst du und dein Partner eben doch noch die Sorge vor Tetanus und Co.. Buchtipp (Nicht impfen, was dann)
Des weiteren gibt's Netzseiten wo steht, welche Einzelimpfstoffe es überhaupt noch irgendwo gibt. Ich meine, Steffen Rabe hat solche Liste gemacht.
Alles Gute Taira


Offline Honey

  • Mitglied
  • Jr. Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 55
Meine Entscheidungshilfe war das Buch von Frau Dr. med. Veronica Carstens, "Impfen im Kindes- und Erwachsenenalter, ein kritischer Ratgeber aus homöopathischer Sicht", in dem sie alle gängigen Impfungen zusammen mit Ulrich Koch analysierte und zu dem Ergebnis kam, dass die einzige Impfung, die nicht störend in den menschlichen Körper eingreifen würde, die Tetanus Impfung wäre, weil sie genauso erfolgt (Piks in den Körper) wie eine "natürliche" Infektion ablaufen würde. Bei allen bekannten Impfungen sind die Risiken aufgrund des massiven EINGRIFFS in einen GESUNDEN Körper weitaus höher als das Risiko, an den geimpften Krankheiten tatsächlich zu erkranken!! Jede Impfung ist eine zuviel, es ähnelt einem Lotteriespiel, es kann gut ausgehen, aber man kann es nie vorhersagen. Daher ist es auch überhaupt nicht sicher, wenig zu impfen! Meine beiden Kinder sind 12 und 17 Jahre alt, ungeimpft und kerngesund. Man muss die Kleinkindzeit durchhalten und überzeugt von der Richtigkeit seiner Entscheidung sein, aber nicht mit anderen darüber sprechen, sonst bekommt man nur Ärger in Kita und Schule. Meine Kinder sagen immer, na klar, ich bin durchgeimpft und es kamen nie Nachfragen aus der Schule, fertig.

Offline Zeitgeist

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 11
Danke euch Taira und Honey

Ja, ich werde auch wenn immer möglich sagen, dass mein Kind gegen alles geimpft ist - ein guter Tip.

Ich habe mir zwei Bücher gekauft "Impfen. Das Geschäft mit der Angst" (Gerhard Buchwald) und "Impfen Pro & Contra: Das Handbuch für die individuelle Impfenstscheidung“ (Martin Hirte) und wirklich viel gelesen. Vor allem habe ich nach Studien gesucht, die meine These stützen um meinen Partner zu überzeugen.

Hier sind noch Studien die zur DTPa Impung passen:

In anderen Gebieten der Medizin ist es ja auch gar keine Diskussion, dass Aluminium schwerwiegende Nebenwirkungen hat. In dem Dokumentationsfilm "Die Akte Aluminium"  von Arte (https://www.youtube.com/watch?v=BYhHjKNTWrE&feature=youtu.be&t=664) steht im Beipackzettel des Medikamentes "Maaloxan" drin, das es zu Aluminiumeinlagerungen im Körper und dies wiederum zu Demenz führen kann. Wieso steht das nicht im Beipackzettel der Impfungen?



Noch zu unserem Vorgehen:
Wir waren bei einer Homöopathin, die uns abgeraten hat zu Impfen. Sie hatte die gängigen Argumente parat, die meinen Partner nicht so sehr überzeugten. Immerhin haben wir erfahren, dass sie selber drei gesunde und ungeimpfte Kinder hat.

Ich habe unseren Kinderarzt gefragt, ob wir andere Impfungen haben können z.B eine vierfach-Fach Impfung (die Rede war glaub von "Tetravac" ohne Hib) oder die Impfung "Pentavac", die weniger Aluminiumhydroxid besitzt. Bei "Pentavac" hat er gesagt, dass es dort in der Vergangenheit zu mehr Komplikationen gekommen sein, wie Rötungen und er diese nicht empfiehlt  (damit die Eltern wohl keine Panik bekommen). Bei der vierfach-Impfung sagte er, dass er die eigentlich nicht verwende weil gerade Hib so oft vorkäme bei kleinen Kindern. Das komische war aber, als wir die Praxis verliessen (er dachte wohl wir wären schon weg) beauftragte er seine Assistentin vierfach-Impfung zu bestellen... kein Witz  :ermm:


Wir haben als Kompromiss die Infanrix (DTPa-IPV+Hib) Impfung mit einem ersten Shot mit knapp 6 Monaten und den zweiten Shot mit 7,5 Monaten gemacht (in der Schweiz braucht man ab dem 6. Monat nur noch zwei Impfungen).
Ich bin nicht stolz darauf und ich wünschte dieses leidige Thema wäre vorüber aber das ist ja noch die MMR Impfung...

 :file: Den Beipackzettel zu Infanrix haben wir übrigens nicht bekommen, da dieser in einer grossen Packung mit mehreren Dosen ankommt und das nicht möglich sei und er ja im Internet zu finden ist. Das die Beipackzettel aber landesspezifisch sind und zu einer spezifischen Version des Produkts gehören wusste die Assistentin wohl nicht. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass kein Elternpaar die  Praxisangestellten je kritisch zu diesem Thema befragt hatten. Der Arzt war auch ganz verdutzt als ich ihn fragte ob die Impfung auch noch nicht abgelaufen sei. Das hatte er wohl vorher nie selber geprüft.

Immerhin haben wir die Pneumokokken Impfung nicht gemacht, obwohl uns so viel Angst gemacht wurde. Und man stellt sich vor: Unser Kind ist beinahe ein Jahr alt bis jetzt gesund ohne Pneumokokken.

Ich werde mich jetzt nochmals abtauchen und mich über MMR informieren… :dash:


Offline Franz

  • Jr. Mitglied
  • **
  • Beiträge: 20
Hi, Zeitgeist!

In Österreich sind "MMRVax-Pro" und Priorix als Impfstoffe gegen Masern (und Mumps und Röteln) zugelassen.
Die INformationen dazu hab ich von der Website der EMA (Europ. Medizinmarktaufsicht) geladen.
Hier MMRVax Pro: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/m-m-rvaxpro
Hier Priorix:             https://www.ema.europa.eu/en/search/search?search_api_views_fulltext=priorix

Wir haben uns auf die in Ö zugelassenen Impfstoffe beschränkt, da bei allen anderen eine Entschädigung im Impfschadensfall von vorneherein ausgeschlossen ist.

Brisant? Die präklinischen Studien für beide Impfstoffe lassen (wg. ihrer Studengröße) gesicherte Aussagen nur bis zu UAW > 1/100 ... 1/1000 zu.
Ethisch? Der Vergleich von geimpften zu ungeimpften gilt als "unethisch". Die Anzucht der Rötelnviren auf menschl. fötalen Lungengewebszellen ist allerdings vertretbar...

 

Seite erstellt in 0.064 Sekunden mit 24 Abfragen.