Es gibt keine ausreichenden Beweise
dafür, dass die Immunisierung älterer Menschen gegen Grippe wirklich
wirksam ist. Wissenschaftler der George Washington University
http://www.gwu.edu kommen in einer neuen Studie zu dem Schluss, dass die
Vorteile wie eine Verringerung der Todesfälle bei Personen über 70 Jahren
stark überbewertet wurden. Diese Ergebnisse spiegeln die Erkenntnisse
einer sehr kontroversiell diskutierten Studie wider, die 2006 im British
Medical Journal http://www.bmj.com erschienen ist. ...
....In vielen Studien wird laut BBC davon
ausgegangen, dass alle Todesfälle, die im Winter über dem
Jahresdurchschnitt liegen, mit der Grippe zusammenhängen. Das Team um
Lone Simonson argumentiert, dass die so genannte kältebedingte
Exzessmortalität im Winter in den 1980er- und 1990er-Jahren angestiegen
ist. Seit 1980 stieg die Anzahl der Impfungen in Amerika von 15 auf 65
Prozent. Die Forscher zitieren eine italienische Studie, die keine
Senkung der Todeszahlen nachweisen konnte. Eine Reduzierung der
Todesfälle wurde nicht erzielt, obwohl die Versorgung mit entsprechenden
Schutzimpfungen von fünf auf 65 Prozent angehoben werden konnte.
Die neue Studie beklagt auch den Mangel an randomisierten kontrollierten
Studien mit Personen über 70 Jahren...
Tom Jefferson von der Cochrane Collaboration http://www.cochrane.org
begrüßte in einem Editorial die Ergebnisse der aktuellen Studie, spiegeln
sie doch eine Reihe seiner eigenen Forschungsergebnisse wider. Er spricht
sich dafür aus, dass bei Tests Blindpräparate eingesetzt werden.
Ausführlich unter:
http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=070925022
Simonsen, L. Mortality benefits of influenza vaccination in elderly people: an ongoing controversy. The Lancet Infectious Diseases 2007; 7:658-666